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1000 Knie mit dem Mako Roboterarm operiert

Ärzte und Patienten sind sehr zufrieden mit der Technik

Das Verfahren wurde Anfang Dezember 2019 für Kniegelenkersatzoperationen in Ehingen eingeführt und ist inzwischen aus dem Klinikalltag in Ehingen nicht mehr wegzudenken. Die Klinik war die erste im Baden-Württemberg, die auf dieses innovative und gleichzeitig gut untersuchte Verfahren setzte.

1000. Mako OP

Und der Erfolg gibt ihr Recht. Dafür spricht die gute Akzeptanz der OP-Methode bei den Patienten und die Ausweitung des Einzugsgebiets. „Wenn Patienten in unsere Sprechstunde kommen, sind sie der neuen Technik gegenüber häufig sehr aufgeschlossen. Vor allem, wenn sie hören, dass der Roboter den Operateur zwar unterstützt und damit die Präzision des Eingriffs verbessert, er aber durch die Hand des Arztes geführt wird, sind in der Regel alle Vorbehalte weg. Oft kennen die Patienten inzwischen auch jemanden, der ein Mako-Knie hat. Diese persönlichen Erfahrungen führen inzwischen dazu, dass die Patienten ganz gezielt nach der Roboterunterstützung fragen.“ macht der Chefarzt der Chirurgischen Klinik Prof. Dr. med. Michael Kramer deutlich.

Im Rahmen der Voruntersuchung in der Chirurgischen Ambulanz klären die Ärzte, ob sich der Patient für den Eingriff mit Roboterunterstützung eignet. Der Anteil der Kniegelenkoperationen, die noch konventionell operiert werden müssen, ist gering und beschränkt sich auf Ausnahmesituationen. Nahezu alle Neuimplantationen werden mit der Unterstützung des Makos durchgeführt.

Für die Patienten ist dies eine gute Nachricht, denn sie sind nach einem Mako-Eingriff deutlich schneller wieder fit und erreichen die Bewegungsziele früher. Diese Erfolge stellen auch die Therapeuten in den Rehakliniken und in der ambulanten Rehabilitation fest. „Die Patienten erzählen in den Nachsorgeterminen häufig, dass sie in der Reha besser zurechtkamen als andere Patienten. Immer häufiger kommen inzwischen auch Patienten, die sagen, sie hätten in der Rehabilitation mitbekommen, dass Patienten, deren Knie in Ehingen operiert wurde, sehr zufrieden sind. Das sei nun der Grund dafür, warum sie ihr zweites Knie bei uns ersetzen lassen wollen. Solche Rückmeldungen freuen mich als Arzt natürlich sehr“ so Prof. Kramer.

Seit dem Start der Roboter-Chirurgie werden in Ehingen deutlich mehr Kniegelenke neu eingesetzt. Betrachtet man die Zahlen genauer, erkennt man, dass diese Steigerung tatsächlich auf den Mako Roboterarm zurückzuführen ist. Dazu passt, dass sich das Einzugsgebiet verändert hat. Knapp 65% der Patienten kommen nicht aus dem Alb-Donau-Kreis. Jeder fünfte wohnt in einem nicht angrenzenden Landkreis und einige fahren sogar bis zu 350 km für die Operation. Prof. Kramer erklärt: „Patienten mit degenerativen Krankheiten bereiten sich oft über Jahre darauf vor, dass eine Gelenkprothese eingebaut werden muss. Sie haben Zeit und informieren sich sehr gut. Sie sind dann auch bereit, mehrere hundert Kilometer zu fahren, wenn sie sich davon ein besseres Ergebnis versprechen.“

Der Roboter wurde kurz vor dem Ausbruch der Corona Pandemie beschafft. Aufgrund der Pandemie konnten kaum Werbeveranstaltungen durchgeführt werden. Der große Zulauf kommt damit ganz überwiegend durch Mund-zu-Mund Propaganda zu Stande. Dies ist ein deutliches Zeichen für die hohe Zufriedenheit der Patienten mit dieser OP-Methode.

Auch für die Arbeitgeberattraktivität der Klinik spielt der Roboter eine Rolle. Denn viele Ärzte und Pflegekräfte arbeiten gerne in Kliniken, die medizintechnisch auf dem aktuellen Stand sind. Nach wie vor werden die Knieprothesen von vier Mako-Operateuren eingesetzt, aber bei einer solchen Operation zu assistieren, ist für viele angehende Fachärzte sehr spannend.

Das Mako System wird weltweit in 35 Ländern eingesetzt. Mehr als 1 Million Eingriffe wurden damit in den letzten 17 Jahren durchgeführt. In Mehr als 300 Studien werden die Vorteile gegenüber der konventionellen Operation immer wieder neu überprüft. In Deutschland setzten rund 30 Kliniken die Roboterarm-assistierte Chirurgie mit dem Mako um; in Baden-Württemberg gibt es inzwischen drei Kliniken, die ihre Ärzte mit dem Mako-System unterstützen.