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Alb-Donau Klinikum macht große Schritte auf dem Weg zum Smart Hospital

Digitalisierung ist mehr als der Verzicht auf Papier

Dabei haben die Fördergelder aus dem Krankenhauszukunftsgesetz der Digitalisierung in der Klinik zusätzlichen Schub verliehen. In diesem Prozess geht es nicht nur darum, Dokumente vom Papier in die IT-Struktur zu bekommen. Digitalisierung bedeutet auch immer Prozessmanagement.

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Smart Hospital war die Implementierung der Patientenkurve und der Pflegedokumentation auf den Normalstationen der drei Standorte des Alb-Donau Klinikums. Durch die digitale Erfassung der Patientendaten, Pflegemaßnahmen, ärztlichen Maßnahmen, Vitalwerten und Medikamentenanforderungen können Informationen zwischen allen an der Behandlung des Patienten beteiligten Berufsgruppen und Fachdisziplinen schneller und effizienter ausgetauscht werden. Dabei arbeiten alle drei Standorte nach dem gleichen Verfahren.

Ein weiterer wichtiger Baustein im Rahmen der Digitalisierung ist das Medikationsmanagement (ORBIS Medication). Die digitalisierte Anordnung und Dokumentation von Medikamenten erhöht vor allem die Patientensicherheit, strukturiert und verschlankt aber auch die Prozesse. Die Medikamente werden durch die Krankenhausapotheke validiert, die Arzneimittelverordnung durch den Arzt wirkstoff-basiert durchgeführt. Die Ärzte können dabei jederzeit auf Fachinformationen zu den einzelnen Wirkstoffen zugreifen. ORBIS Medication bietet dem medizinischen Personal einen Überblick über die bisherigen, aktuellen und zukünftigen Medikamentenanordnungen des Patienten. Eine Entscheidungsunter­stützung wird durch die Anzeige von relevanten Patientendaten, die Integration von Arzneimittelverzeichnissen und eine aktive Überprüfung der Interaktionen geleistet, d. h. ein Arzt erhält beispielsweise Hinweise auf Wechselwirkungen oder Allergien.

Ein weiterer großer Mehrwert des Moduls entsteht durch die Integration der Medikation in die Patientenakte. Hier werden beispielsweise auch Patientenmerkmale wie Gewicht, Größe eventuelle Schwangerschaften und Stillzeiten bei der Dosierung der Medikamente automatisch berücksichtigt. Auch in der weiteren Entwicklung hat das Modul noch großes Potential, so könnte beispielsweise zukünftig eine Anbindung ans Labor möglich sein, um Nierenwerte in das Medikationsmanagement miteinfließen zu lassen und damit verbundene Warnungen zu erzeugen. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik, wenn man sich aber anschaut, wie schnell sich nicht zuletzt die Künstliche Intelligenz entwickelt, wird klar, wie smart die Behandlung im Krankenhaus der Zukunft werden könnte.

Auch die digitale Sozialdienstdokumentation ist inzwischen an allen drei Klinikstandorten implementiert und in das Krankenhaus­informationssystem (KIS) integriert. Die Sozialdienstmitarbeitenden dokumentieren z.B. Termine für die Anschlussheilbehandlung, eine Verlegung ins Pflegeheim, die Vermittlung eines Pflegedienstes, einen geplanten Patiententransport oder die Beauftragung zur Erstellung eines Barthel-Index oder einer Pflegegradeinstufung direkt in das KIS. So können Ärzte und Pflegekräfte ortsunabhängig darauf zugreifen und auch im Vertretungsfall finden die Sozialdienstmitarbeitenden schneller die benötigten Informationen.

Das nächste große Projekt ist das Modul ICU Manager. Der Projektstart ist im vierten Quartal 2022 erfolgt. Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt in der Digitalisierung der Behandlung von Intensivpatienten. So soll es auch für diesen Bereich eine digitale Patientenkurve geben. Es ist vorgesehen, jeden Bettplatz mit einem eigens zugeordneten PC auszustatten, so dass die gesamte Dokumentation digital erfolgen kann. Neue Visitenwägen und Drucker sind hier ebenfalls vorgesehen. Ein weiterer wichtiger Schritt in diesem Projekt ist die geplante Verbindung von Medizinprodukten auf der Intensivstation mit der Überwachungs­anlage. Dadurch können Vitalparameter und Beatmungsdaten übernommen werden und müssen nicht länger händisch eingetragen werden.

Im April 2023 startete das Modul Nursing U. Dahinter verbirgt sich für die Mitarbeitenden eine Verbesserung in der Pflegedokumentation. Sie profitieren von einem Upgrade mit modernen Softwareoberflächen, die es einfacher und schneller machen, die Pflegeplanung durchzuführen. Durch die Anschaffung von Tablets sollen sie zudem noch angenehmer direkt am Patientenbett dokumentieren können.