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Michel-Buck-Schule übergibt Herzkissen an die Frauenklinik

Schülerinnen und Schüler nähen 85 Herzkissen für Brustkrebspatientinnen

Herzkissen sollen helfen, den Druckschmerz nach einer Brust-Operation zu mildern. Sie werden mit längeren Ohren genäht und können so bequem in die Achselhöhle geklemmt werden. Die Dänin Nancy Friis-Jensen hat diese Idee aus den USA mitgebracht und in Europa verbreitet.

Drei Schülerinnen der Klasse 7 kamen kürzlich mit ihrer Hauswirtschaftslehrerin Patricia Krais und Konrektorin Petra Germowitz ins Alb-Donau Klinikum Ehingen, um die liebevoll hergestellten Kissen in der Ambulanz der Frauenklinik persönlich zu überreichen. „Damit ist die nächste Generation gesichert“ sagte Germowitz mit Blick auf die Siebtklässlerinnen. Albrecht Schwämmle, kommissarischer Leiter der Frauenklinik und Birgit Montis, die in der Frauenklinik als Breast Care Nurse arbeitet, freuten sich sehr über die neuen Kissen. Schwämmle betonte, wie wertvoll diese Unterstützung für die betroffenen Frauen sei und das nicht nur aus medizinischen Gründen. Denn die Kissen erfüllen zwei wichtige Funktionen – eine funktionale und eine emotionale. Nach der Operation brauchen die Patientinnen eine gewisse Kompression im OP-Gebiet. Die Herzkissen haben sich da sehr bewährt, denn ihr Druck ist nicht zu stark und nicht zu schwach – genau richtig. Aber auch emotional profitieren die Patientinnen enorm, denn für sie beginnt mit dem Krankenhausaufenthalt eine weitere Phase der Angst. Zur Angst vor der Narkose und OP kommt die Ungewissheit, wie die weiteren Behandlungsschritte vertragen werden.

Hier hat sich die Hauswirtschaftslehrerin etwas Neues einfallen lassen, denn künftig bekommen die Brustkrebspatientinnen nicht nur ein Herzkissen, sondern auch ein selbstgestaltetes Faltblatt, in dem die Idee der Herzkissen erklärt wird.

Die 85 Kissen wurden von Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 bis 10 der Schule genäht. Die Arbeit wurde wieder in die Stationen Schnittaufzeichnen, Zuschnitt, Nähen und Stopfen der Kissen aufgeteilt. So konnten die Kissen fast wie am Fließband produziert werden. Viel wichtiger aber: So konnten die Schülerinnen die Aufgaben übernehmen, die ihnen besonders lagen und sehen, dass man im Team besonders gut zusammenarbeiten kann.

Die Stoffe sind fröhlich bunt und bringen so Farbe und Freude in den Krankenhausalltag. Die Patientinnen freuen sich sehr über die Kissen und wollen meist genau wissen, wer das für sie genäht hat. Ein kleines Label an jedem einzelnen Kissen zeigt ihnen, dass das Kissen aus der Michel-Buck-Schule kommt.

Beim Anblick der fröhlich bunten Kissen huscht vielen Patientinnen ein Lächeln ins Gesicht. Dieses handgenähte Geschenk gibt ihnen in einer seelischen Ausnahmesituation Zuversicht und Kraft und das kann ganz neue Kräfte freisetzen. Sie spüren, dass sich jemand um sie kümmert, auch wenn dies aus der Ferne geschieht und derjenige sie gar nicht kennt, aber trotzdem Zeit für sie investiert hat. Besonders schön an diesem Gedanken ist, dass sich junge Menschen, denen man oft Egoismus und Desinteresse vorwirft, für ein soziales Projekt engagiert und damit vielen Frauen eine Freude bereitet haben.