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Endoskopische Behandlung bei Adipositas

Mit BARS® ergänzt ein neues schonendes Behandlungsverfahren die bestehenden Behandlungsoptionen bei fettleibigen Patienten

Neben der konservativen Behandlung bietet das Alb-Donau Klinikum Ehingen mehrere bariatrische Operationen an. Die häufigsten Eingriffe sind der Schlauchmagen, der Magenbypass und der Omega Loop. Die überwiegende Mehrzahl der Patienten nimmt dadurch dauerhaft erfolgreich ab und kann die eigene Lebensqualität erheblich steigern.

Nach einer Magenbypass-OP kann es zu einer Ausweitung des Überganges vom Restmagen (Pouch) in den Dünndarm der so genannten oberen Anastomose kommen. Durch die Weitung erhöht sich die Geschwindigkeit der Nahrungspassage, was zum Dumping­syndrom führt. Durch die sturzartige Darmpassage leiden die Patienten an Beschwerden wie beispielsweise Übelkeit mit Schwitzen und Bauchschmerzen, Stuhlbeschwerden, Kreislaufbeschwerden bis hin zum Kollaps. Der Alltag kann dadurch erheblich beeinträchtigt werden.

Um Patienten mit Dumpingsyndrom oder einer dadurch ebenfalls möglichen Wiederzunahme des Gewichtes zu helfen, führt die Gastroenterologie das Alb-Donau Klinikums, unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Roland Eisele, am Standort Ehingen jetzt mit BARS® (Bariatrisches Anastomosen­reduktions­system) eine neue endoskopische Methode ein. Dabei ist wie bei dem ursprünglichen bariatrischen Eingriff auch die Operation das letzte Mittel. Zunächst erfolgt daher eine konservative Behandlung mit Ernährungs- und Verhaltens­therapie. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, wird eine medikamentöse Therapie eingeleitet. Sollte auch diese keinen Erfolg bringen, steht in der Ehinger Klinik die endoskopische Methode BARS® zur Verfügung.

Dr. med. Johannes Nüßle mit Endoskop

Oberarzt Dr. med. Johannes Nüßle erläutert: „Mit der BARS-Methode können wir den Übergang vom Pouch in den Dünndarm endoskopisch verkleinern. Dies reduziert die Geschwindigkeit der Nahrungspassage und führt dazu, dass viele Patienten nach dem Eingriff beschwerdefrei sind und keine Dumping­beschwerden mehr haben. Erfreulicherweise können wir diesen Eingriff im Rahmen einer Magenspiegelung in Vollnarkose vornehmen. Wir verkleinern die obere Anastomose mit Hilfe eines Metallclips. Dies ist eine risikoarme und effektive Methode, die im Vergleich zu einer erneuten Operation deutlich schonender ist und keine Narben hinterlässt.“

„Es freut mich wirklich sehr, dass wir unseren Adipositaspatienten in unserer Klinik nun eine zusätzliche effektive Behandlungsmöglichkeit anbieten können. Erfreulicherweise sind es nur wenige Patienten, die diesen weiteren Eingriff benötigen werden, aber für jeden einzelnen von ihnen bringt er mehr Lebensqualität zurück. Damit können wir auch Patienten, die nach Jahren wieder zunehmen oder die sich zwar über eine starke Abnahme freuen, aber durch das Dumpingsyndrom dennoch weiter Einschränkungen im Alltag erleben, noch wirkungsvoller auf ihrem langen Weg zu einem gesunden Gewicht helfen,“ sagt Bernd Nasifoglu, Sektionsleiter der Viszeralchirurgie, der die bariatrischen Operationen im Alb-Donau Klinikum durchführt.

BARS® wird als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung angeboten und kann bei erneuter Gewichtszunahme oder Dumping­beschwerden nach einer Magenbypass-Operation eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Therapiemethoden sein.