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Breite Unterstützung im Kampf gegen überflüssige Pfunde

Adipositas Netzwerk Alb-Donau hat eigene Webseite

Menschen mit Adipositas haben oft einen viel zu großen Berg vor sich und häufig keine Ahnung, wie und wo sie überhaupt anfangen sollen. Oder sie haben schon viel zu viele Diäten gemacht, wissen theoretisch alles über Gewichtsverlust, kennen aber auch die Erfahrung des Jojo-Effekts, der bei klassischen Diäten fast unweigerlich zuschlägt. Dann ist es vielleicht Zeit, das Problem mit Fachleuten anzugehen, die genau da helfen, wo der Weg alleine nicht weiterführt.

Adipositasnetzwerk

v.l.n.r.: Nicole Knoll, Anja Häußler, Dr. med. Ruth Krauss, Bernd Nasifoglu

Hier kommt das Adipositas Netzwerk Alb-Donau ins Spiel, das seit 2019 adipösen Patienten in der Region hilfreich zur Seite steht. Der Erstkontakt ist in der Regel die in Erbach praktizierende Ernährungsmedizinerin Dr. med. Ruth Krauss. „Im ersten Termin geht es zunächst darum, die Ist-Situation zu erfassen. Wo liegen die Probleme des Patienten, was kann er selbst ändern, wo braucht er Unterstützung. Ich frage auch ab, welche körperlichen Einschränkungen schon bestehen, denn bei der Behandlung geht es auch darum, bereits entstandene Folgeerkrankungen gut zu behandeln und andere möglichst zu verhindern. Wenn klar ist, für welchen Weg sich ein Patient entscheidet, können die nächsten Schritte eingeleitet werden.“ Oft sind das eine Ernährungsberatung und Rehasport. Denn neben dem Erlernen von günstigen Ernährungsgewohnheiten ist auch eine Steigerung der körperlichen Aktivität wichtig. „Viele denken da an den wöchentlichen Sportkurs, aber wichtiger ist es, die Alltagsaktivität zu erhöhen. Also zum Bespiel mehr Wege zu Fuß zurückzulegen oder das Auto gegen das Fahrrad zu tauschen. Darüber hinaus kann dann ein gelenkschonendes Training in einer geschützten Gruppe die Unter­stützung bieten, die viele gerade am Anfang brauchen“ so Dr. Krauss.

In der Ernährungsberatung werden die Patienten von den staatlich anerkannten Diätassistenten Anja Häußler und Nicole Knoll geschult. Dabei geht es nicht nur um das Wissen über eine gesunde Ernährung. Die Patienten erhalten dort auch Tipps für die praktische Umsetzung im Alltag. Das ist wichtig, denn der Weg zu einem gesunden Gewichts­bereich wird nur dann erfolgreich sein und vor allem bleiben, wenn die Ernährungsumstellung langfristig gelingt und in das eigene (neue) Leben passt.

Neben Patienten, die die Abnahme konservativ angehen wollen, gibt es auch solche, die auf Grund ihres BMI oder bereits bestehender Folgeerkrankungen für eine bariatrische oder metabolische Operation in Frage kommen. Der Ansprechpartner hierfür ist Bernd Nasifoglu, Sektionsleiter für Viszeralchirurgie im Alb-Donau Klinikum Ehingen. „Wir bieten in Ehingen eine Reihe von gewichtsreduzierenden Operationen wie den Schlauchmagen, den Magenbypass oder den Omega Loop an. Allerdings darf man sich davon nicht den einfachen Weg versprechen. Eine solche Operation ist ein Hilfsmittel, aber letztlich ist es der Patient, der durch viele kleine Entscheidungen am Tag dafür sorgen muss, einen gesünderen Lebensstil zu entwickeln. Das gilt aber ohnehin in der Adipositastherapie. In unserem Netzwerk sind Experten verschiedener Fachdisziplinen. Wir machen uns für die Adipositaspatienten in unserer Region stark. Wir begleiten Menschen mit extremen Übergewicht auf ihrem Weg in ein gesünderes Leben und unterstützten sie dabei, das reduzierte Gewicht zu halten. Aber all das gelingt nur, wenn der Patient dies auch wirklich möchte und bereit ist, sein Leben dafür zu ändern“

Seit kurzem können sich übergewichtige Patienten auch auf der Homepage des Adipositas Netzwerks Alb-Donau informieren: https://www.adipositas-netzwerk-alb-donau.de

Zudem finden monatlich Infoveranstaltungen im Gesundheitszentrum Ehingen statt – der nächsten sind am 8. und 29.  November ab 17:30 Uhr.