Aktuell

Arztbesuch in Zeiten der Digitalisierung

Telefon- und Videosprechstunden werden in Coronazeiten gerne genutzt

Zwar sollen Patienten, die befürchten, an Covid-19 erkrankt zu sein, vorher bei ihrem Arzt anrufen und das weitere Vorgehen mit ihm besprechen, doch nicht immer zeigt die Krankheit Symptome, so dass es in Praxen wie an allen anderen Orten auch zu einer Ansteckung kommen könnte. Daher achten die Praxen derzeit selbst darauf, Kontakte zu reduzieren, wo immer dies möglich ist.
In den MVZs der Krankenhaus GmbH in Munderkingen, Ehingen und Langenau nutzen alle Fachrichtungen derzeit verstärkt die Möglichkeit von Telefonsprechstunden. Denn viele Fragen an den Arzt lassen sich auch am Telefon klären. Ist dies nicht der Fall, kann die Praxis den Patienten in Abhängigkeit von seinem Risikoprofil entweder an eine Teststelle verweisen, ihn in speziellen Sprechstunden versorgen oder mit individuellen Terminen arbeiten. Die Möglichkeiten der Telefonsprech­stunde werden rege genutzt.
Noch weiter ist man in der Allgemeinmedizin im MVZ Langenau. Seit September werden dort im Rahmen des Projekts „Elektronische Visite“ des Gesundheitsnetz Süd (GNS) auch Videosprechstunden angeboten. Diese können über eine browserbasierte Software bzw. eine App gestartet werden. Ein handelsüblicher Laptop mit Webcam, Mikrofon und Lautsprecher bzw. ein Smartphone sowie eine möglichst gute Internet­verbindung sind ausreichend. „Bisher haben wir die Videosprechstunde vor allem für Verlaufskontrollen, Wunddokumentationen oder die enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und VERAH genutzt.“ erklärt der hausärztlich tätige Internist Dr. med. Andreas Kaifel. Als VERAH (Versorgungsassistent/in in der Hausarztpraxis) bezeichnet man erfahrene medizinische Fachangestellte, die sich entsprechend fortgebildet haben. VERAH übernehmen arztentlastende, delegierte Aufgaben und unterstützen den Arzt bei der Sicherstellung einer umfassenden Patientenbetreuung. „Jetzt sind wir froh, dass wir bereits Erfahrungen mit den Videosprechstunden haben und diese unseren Patienten anbieten können. Gerade in der aktuellen Situation lassen sich damit einige Arztkontakte vor Ort vermeiden und die Patienten sind ohne jegliches Ansteckungsrisiko gut versorgt“ so Dr. Kaifel.
Die guten Erfahrungen aus dem MVZ Langenau haben nun dazu geführt, dass die Videosprechstunden auf die anderen Standorte und Fach­richtungen ausgedehnt werden. „Wir haben die notwendige Hardware bereits bestellt und sind zuversichtlich, dass wir den Patienten diesen Service in Kürze an allen MVZ Standorten der Krankenhaus GmbH anbieten können“ sagt Katrin Lasar, Bereichsleitung der Medizinischen Versorgungszentren.