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Hilfe! Erregerflut! – Was habe ich entgegenzusetzen?

Bericht vom Gesundheitsforum Langenau, Mittwoch, 27.09.2017

Krankheitserreger sind Mikroorganismen, die in anderen Organismen gesundheitsschädigende Abläufe verursachen. Die Erregerarten unterscheiden sich in Größe, Form und Aufbau: So sind Bakterien beispielsweise einzellige Lebewesen, die sich durch Teilung vermehren, ein Virus hingegen hat keinen eigenen Stoffwechsel und kann sich nur mit Hilfe einer Wirtszelle vermehren. Die Unterschiede sind so vielseitig, dass neben den unterschiedlichen Übertragungswegen unzählige unterschiedliche Medikamente nötig sind, die Erreger zu bekämpfen. So lassen sich Virusinfekte beispielsweise nicht mit Antibiotika bekämpfen. Noch dazu verändern sich die Mikroorganismen stetig, so dass z. B. die Grippeschutzimpfung vom Vorjahr dem veränderten Virus in der aktuellen Jahreszeit nichts mehr anhaben kann. Umso wichtiger ist es die Ansteckungsgefahren zu kennen und bewusst meiden zu können.
 
Viren und Bakterien, die Infektionen auslösen können, befinden sich überall: an den Händen, an Türklinken, auf dem Smartphone, an Haltegriffen im Bus, … die Liste kann unendlich weitergeführt werden. Doch egal ob zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs, schon einfache Hygienemaßnahmen können Sie vor einer Ansteckung schützen:
waschen Sie Ihre Hände mehrmals täglich gründlich mit Wasser und Seife (vor dem Essen, nach der Toilette, immer nachdem Sie ein Tier angefasst haben, nach dem Naseputzen, …)
halten Sie die Hände aus dem Gesicht fern – die Erreger können ansonsten über die Atemwege oder Schleimhäute aufgenommen werden
halten Sie Abstand – Erreger gelangen beim Niesen, Husten oder Sprechen in die Luft (Tröpfcheninfektion) und können dann eingeatmet werden
lüften Sie regelmäßig, um die Erregerlast in der Luft zu mindern
 achten Sie auf ein sauberes Umfeld: Handtücher und Bettwäsche regelmäßig bei 60 °C waschen
reinigen Sie Arbeitsflächen, Toilette, Bad und Gegenstände regelmäßig mit HaushaltsreinigerAuch in der Küche ist ein hygienischer Umgang sehr wichtig: bewahren Sie empfindliche Lebensmittel stets gut gekühlt auf; vermeiden Sie, dass rohe Tierprodukte mit roh verzehrten Lebensmitteln in Kontakt kommen (z.B. Salmonellengefahr), waschen Sie rohes Gemüse und Obst vor dem Verzehr gut ab.
Desinfektionsmittel sind nicht nötig, im Gegenteil teilweise sogar schädlich: Sie können die Haut stark reizen und Allergien auslösen, die Verwendung kann außerdem dazu führen, dass Mikroorganismen Toleranzen gegen die Wirkstoffe bilden und die Desinfektionsmittel dadurch unwirksam machen.
 
Unser Immunsystem schützt uns vor den ständigen Angriffen von Krankheitserregern. Ist unser Körper geschwächt oder unzureichend mit Nährstoffen versorgt, haben es die Erreger leichter. Stärken Sie daher das eigene Abwehrsystem mit gesunder, ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft. Auch Impfungen aktivieren das Immunsystem - Hausärzte informieren und beraten Sie über sinnvolle Impfungen.
 
Zum Schluss führte Dr. Schaden diverse Krankheitsbeispiele mit Erregerart, Übertragungsweg, Schutz und Maßnahmen auf und beantwortete die Fragen der interessierten Zuhörer. „Halten Sie die Erreger auf Abstand – gerade in den kalten Monaten, in denen Erkältung und Grippe Hochsaison haben“, gab der Experte seinen Zuhörern mit auf den Nachhauseweg.