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Besonderer Impfschutz für die Frau


 „Sind die Deutschen impfmüde?“ oder „Deutschland sucht den Impfpass!“ Die Schlagzeilen der Medien stehen für das Impfverhalten der letzten Jahre – es ist allgemein rückläufig.
Rechtliche Rahmenbedingungen der Infektionsschutzgesetzes und Empfehlungen der ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts – das ist die eine Seite. Die kritischen Stimmen der Impfgegner die andere.
Geimpft wird zum Schutz vor einer übertragbaren Krankheit – bei der aktiven Immunisierung mit  Krankheitserregern, bei passiver Immunisierung durch Übertragung von Spender-Antikörpern und bei der Simultanimmunisierung durch eine Kombination beider Impftypen.
Warum sollten und müssen Haus- und Frauenärzte impfen? Es geht darum, einen Impfstatus zu erreichen, der gegen Erkrankungen schützt, die ohne Immunisierung schwere gesundheitliche Folgen haben, im schlimmsten Fall sogar tödlich sein können. Deshalb ist es so wichtig, sich impfen zu lassen und diesen Schutz bei Bedarf auch immer wieder zu erneuern.

Zur Frauensache wird die Impfung, wenn es um Immunisierung vor oder während der Schwangerschaft geht, wenn der Facharzt empfehlen soll, welche Impfungen notwendig sind, um Krankheiten zu vermeiden, die in der Schwangerschaft problematisch werden könnten, aber auch welche Impfungen in der Schwangerschaft unbedenklich sind und welche nicht.
Hoch-Risiko-Typen des so genannten Papillomavirus (HPV) lösen Zellveränderungen aus, die sich zu einer Krebserkrankung entwickeln können. Die Immunisierung gegen bestimmte, den Gebärmutterhalskrebs verursachende Virenstämme ist beispielsweise ein Meilenstein der Krebsvorsorge. „Impfung gegen einen Krebs – das ist doch traumhaft!“, so Dr. Göretzlehner. Und weil HPV-Viren übertragbar sind, sind auch Männer Virusträger und sollten ebenfalls geimpft werden.

Eine Berliner Arztpraxis hatte es extrem formuliert: „Sie müssen Ihre Kinder nicht impfen lassen… nur die, die Sie behalten wollen“. Sicherlich sehr provokant und glücklicherweise endet nicht jede Erkrankung tödlich. Doch dieser Satz ist die unüberhörbare Aufforderung, sich impfen zu lassen. Das schützt nicht nur gegen den Gebärmutterhalskrebs, sondern beugt auch den damit einhergehenden Infektionen und Krebsvorstufen an Schleimhäuten, Haut und Genitalien vor – bei Frau und Mann.
Da die höchste Viruslast bei jüngeren Menschen liegt, empfiehlt Göretzlehner die Impfung zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr, es kann aber auch später geimpft werden. Der Impfschutz hält ein Leben lang.
Vergleichende Studien mit anderen Ländern zeigen, was zu erwarten ist – höherer Impfstatus mit deutlich weniger Erkrankungen im Jahr.