Aktuell

Staroperation - Mit neuer Linse wieder klare Sicht

Bericht vom Gesundheitsforum Blaubeuren am 19. Oktober 2016

Vom trüben Sehen wieder zur klaren Sicht
Der Graue Star ist eine altersbedingte Erscheinung, bei der die fortschreitende Linsentrübung zu einer erhöhten Blendempfindlichkeit, verändertem Farben- und Kontrastsehen, vor allem aber zu einer kontinuierlichen Beeinträchtigung des Sehvermögens führen. Während die junge Linse klar und ungetrübt ist, verändert sich ihre Einweißstruktur im Laufe des Lebens, die Linse wird zunehmend trüb. Was im frühen Stadium noch tolerierbar ist, kann sich im Laufe der Zeit zu einer erheblichen Einschränkung im Alltag entwickeln. Eine Operation ist in diesem Stadium die einzige, erfolgversprechende Lösung.
 
Ein Routineeingriff
Der Graue Star (Katarakt) wird heute in Deutschland etwa 700.000 mal jährlich operiert und Komplikationen sind aufgrund des hohen technischen Niveaus sehr selten. Der Eingriff, bei dem die eigene, natürliche Linse durch eine Kunstlinse ersetzt wird, die später ein scharfes Sehen ermöglicht, dauert in der Regel 15 bis 20 Minuten, ist schmerzfrei und verspricht, sofern der Graue Star die einzige Erkrankung des Auges ist, einen guten Erfolg. Vor dem meist ambulant durchgeführten Eingriff wird der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten ermittelt und sofern nötig entsprechende Begleitmaßnahmen eingeleitet. Nach einer örtlichen Betäubung durch Tropfen oder eine Spritze wird das Auge mit einem etwa 2-3 mm großen Schnitt eröffnet und die getrübte Linse entfernt. Anschließend wird die klare Kunststofflinse auf dem gleichen Weg eingesetzt. Zuerst noch zusammengeklappt entfaltet sich die neue Linse von alleine und platziert sich innerhalb des Kapselsacks. Genäht werden muss normalerweise nicht. Der Schnitt heilt von alleine wieder zu. Lediglich ein Salbenverband schützt das noch empfindliche Auge bis zum Kontrolltermin am nächsten Tag. Wer sich nach der Operation noch ein wenig schont, das heißt, nichts zu Schweres hebt, das Auge nicht reibt, die vom Augenarzt verordneten Medikamente pünktlich einnimmt und die vereinbarten Nachsorgetermine einhält, der wird zu einem hohen Prozentsatz schon bald die gewonnene Verbesserung seiner Sehkraft genießen können.
 
Künstliche Linsen verschaffen wieder verbesserten Sehkomfort
Die Entscheidung welche Linse am besten geeignet ist, trifft der Augenarzt nach eingehenden Voruntersuchungen mit dem Patienten. Dabei wird vor allem das Auge vermessen und der Brechwert für die neue Linse ermittelt.
 
Monofokallinsen stellen die Sicht nur auf einen Entfernungsbereich ein, so dass nach der OP die jeweils fehlende Akkommodationsleistung noch durch eine Brille ausgeglichen werden muss. Die Kosten dafür übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.
 
Mittlerweile sind auch schon Multifokallinsen auf dem Markt, die aber keineswegs grundsätzlich infrage kommen. Der Vorteil: nach einer OP ist man unabhängig von einer Brille in allen Entfernungen. Der Nachteil: die  Kosten dieser Premiumlinsen müssen vom Patient selbst getragen werden.
 
Am Ende seines Vortrages beantwortete Herr Dr. Schütz gerne die interessierten Fragen aus den Reihen der Zuhörer.