Aktuell

Alterstraumatologie im Kreiskrankenhaus Ehingen


Dabei handelt es sich um ein interdisziplinäres Behandlungsangebot, das die Stärken der Klinik für Unfallchirurgie / Orthopädie, Hand-, Plastische und Viszeralchirurgie von Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Kramer mit denen der Geriatrischen Rehabilitationsklinik Ehingen unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Michael Jamour verbindet.
Bisher wurden ältere Patienten mit Hüftfrakturen vom Ärzteteam der Chirurgie operiert und anschließend stationär gepflegt und mobilisiert. Erst im Anschluss an diesen stationären Aufenthalt konnten Patienten in der Rehaklinik wieder fit für den Alltag gemacht werden. Manche Patienten waren dabei so stark beeinträchtigt, dass sie für eine erfolgreiche Rehabilitation nicht geeignet waren.
Seit Juli werden Patienten mit einem Alter von 70 Jahren oder älter beim Vorliegen bestimmter Voraussetzungen nach einem Bruch des Hüftgelenks interdisziplinär von Ärzten und Pflegekräften der Chirurgie und dem Ärzte- und Therapeutenteam der Geriatrischen Rehaklinik gemeinsam behandelt. Patienten, die für dieses besonders intensive Behandlungsangebot in Frage kommen, werden auf einer chirurgischen Station mit unmittelbarem räumlichem Zugang zur Geriatrie versorgt. Dadurch ist es möglich, die umfangreichen Therapiemöglichkeiten der Rehaklinik schon in den ersten Tagen nach einer Operation zu nutzen. Durch den frühen Behandlungsbeginn und die sehr engmaschige Betreuung zweier sich ergänzender Fachrichtungen können die Patienten noch besser als zuvor behandelt werden. Sie profitieren von der hohen Kompetenz des Geriaters in Bezug auf die klinischen, rehabilitativen und sozialen Aspekte von Krankheiten im Alter und von der hohen Kompetenz der Ehinger Chirurgie im Bereich der Unfallchirurgie.
Zum Behandlungskonzept gehören neben einem geriatrischen Assessment die Einbeziehung von Ergo- und Physiotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Sozialarbeitern sowie die Durchführung einer mindestens einmal wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Fallkonferenz. Auch eine besondere physikalisch unterstützte Schmerz­therapie ist Teil des Konzepts, weil sie die Durchführung früh­rehabilitativer Maßnahmen in vielen Fällen überhaupt erst möglich macht.
Durch die frühe Intensivbehandlung kann in vielen Fällen eine anderenfalls drohende Immobilität des älteren Patienten durch den Sturz und seine Folgen verhindert werden. In manchen Fällen reicht diese frühe Form der Rehabilitation aus, den Patienten in sein häusliches Umfeld zu entlassen. In anderen versetzt sie ihn in die Lage, eine erfolgreiche Rehabilitation in der Geriatrischen Rehabilitationsklinik absolvieren zu können.
„Die Erfahrungen der ersten Monate machen uns sehr zuversichtlich, denn sie zeigen, dass der eingeschlagene Weg richtig ist. Die Patienten, die im Rahmen der Alterstraumatologie zusätzlich behandelt wurden, haben sicht- und messbar von dieser Form der Intensivbehandlung profitiert. Aus diesem Grund haben wir auch vor, den Bereich der Akutgeriatrie – also die direkte Einbindung des Geriaters in den stationären Krankenhausbetrieb des Akuthauses – schrittweise weiter auszubauen.“ zieht Dr. med. Michael Jamour eine erste Bilanz.


PM Alterstraumatologie